Wie es mit den Hauspreisen in Trier weitergeht

Nach dem jüngsten Preisverfall steigen die Immobilienpreise wieder – allerdings nicht überall gleich stark. Je nach Region entwickelt sich der Markt unterschiedlich. Was solltest Du als Käufer oder Verkäufer jetzt wissen?

Hauspreise in Trier

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – besonders in den großen Städten. Im ersten Quartal 2025 waren Wohnimmobilien im Schnitt 3,6 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Das zeigen aktuelle Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP), die am Montag veröffentlicht wurden. Im Vergleich zum Vorquartal betrug der Anstieg 1,2 Prozent. Besonders stark war die Entwicklung in den Metropolen: In den sieben größten deutschen Städten stiegen die Preise im Schnitt um 4,6 Prozent. Spitzenreiter waren Köln und Frankfurt mit jeweils plus 5,2 Prozent, gefolgt von Berlin mit 4,9, Hamburg mit 4,6 und München mit 4,5 Prozent. Düsseldorf und Stuttgart verzeichneten moderatere Zuwächse von 3,2 bzw. 1,9 Prozent.

„Die Preisentwicklung ist positiv, sie sollte aber nicht überbewertet werden“, sagte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des VDP. Besonders stark zugelegt haben Mehrfamilienhäuser – hier stiegen die Preise im Jahresvergleich um 4,8 Prozent. Selbst genutztes Wohneigentum, also Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen, verteuerte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,3 Prozent.

Büros und Handelsimmobilien ebenfalls teurer
Auch im Bereich der Gewerbeimmobilien sind die Preise gestiegen. Im Jahresvergleich lag der Zuwachs durchschnittlich bei 2,3 Prozent. Büroimmobilien wurden um 2,4 Prozent teurer, Handelsimmobilien um 2,0 Prozent. „Auch wenn wir bei Gewerbeimmobilien jetzt das vierte Quartal in Folge leichte Zuwächse gesehen haben, können wir noch nicht von einer anhaltenden Aufschwungphase auf dem Gewerbeimmobilienmarkt ausgehen“, sagte Tolckmitt. Die wirtschaftliche und geopolitische Lage bleibe ein Unsicherheitsfaktor. Die Immobilienplattform Europace, die monatlich über Preisentwicklungen berichtet, sprach im April von einer „Seitwärtsbewegung“: Lediglich bei bestehenden Ein- und Zweifamilienhäusern seien leichte Preissteigerungen zu beobachten gewesen.

Langfristige Entwicklung: leichte Anstiege mit regionalen Unterschieden
Die Postbank hat gemeinsam mit dem Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) analysiert, wie sich die Preise langfristig entwickeln könnten. Das Ergebnis: „Langfristig zeigt die Wertentwicklung in den meisten Regionen nach oben.“ Im Durchschnitt sollen die Kaufpreise für Bestands-Eigentumswohnungen bis 2035 inflationsbereinigt um 0,4 Prozent pro Jahr steigen – allerdings mit großen regionalen Unterschieden.

Besonders stark dürften die Preise in einigen Groß- und Mittelstädten, im Umland der sieben größten Metropolen, in Teilen Süddeutschlands und in Urlaubsregionen anziehen. Geringe reale Preiszuwächse erwarten die Experten dagegen für Teile von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und den Nordosten Bayerns. In ländlich geprägten Regionen, vor allem in den neuen Bundesländern, wird sogar mit Preisrückgängen gerechnet.

„Langfristig werden die Wertentwicklungen auf dem Immobilienmarkt vor allem durch die demographischen sowie die wirtschaftlichen Entwicklungen der Regionen bestimmt“, sagte Postbank-Immobilienmanager Manuel Beermann. Den höchsten durchschnittlichen Preisanstieg erwartet die Bank in Schleswig-Holstein: Dort könnten die Preise bis 2035 um 0,7 Prozent jährlich steigen. Es folgen Baden-Württemberg und Bayern mit je 0,6 Prozent. Sinkende Preise werden hingegen für Sachsen-Anhalt (minus 0,4 Prozent), Thüringen (minus 0,2 Prozent) und Sachsen (minus 0,1 Prozent) prognostiziert.

„In Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen sinkt die Zahl der Einwohner im bundesweiten Vergleich am stärksten“, sagte Beermann. Gleichzeitig steige dort der Altersdurchschnitt überdurchschnittlich – vor allem auf dem Land. „Dies führt zu sinkenden Kaufpreisen“, prognostiziert die Postbank. Ausnahmen seien jedoch die meisten Groß- und Mittelstädte im Osten.

Leipzig als Spitzenreiter
Eine dieser Ausnahmen ist Leipzig. In der sächsischen Stadt wird der stärkste Preisanstieg unter allen 400 untersuchten Kreisen und kreisfreien Städten erwartet – mit einem durchschnittlichen jährlichen Plus von 1,9 Prozent real. Die Gründe: Laut Prognose steigt in Leipzig bis 2035 das verfügbare Einkommen deutlich, die Bevölkerung nimmt um vier Prozent zu, der Altersdurchschnitt sinkt leicht. Zudem werden dort die höchsten Zuwächse an Menschen im erwerbsfähigen Alter erwartet. Ein weiterer Faktor sind die vergleichsweise günstigen Preise: Im Schnitt kosten Wohnungen im Bestand derzeit 3231 Euro pro Quadratmeter.

Dicht dahinter folgen mehrere Landkreise im Umland von Berlin und Hamburg sowie der Landkreis Konstanz am Bodensee. Spitzenreiter unter diesen Regionen ist der Landkreis Barnim in Brandenburg, wo ein Anstieg von 1,3 Prozent jährlich erwartet wird. In Oberhavel, Konstanz, Teltow-Fläming, Herzogtum Lauenburg, Harburg und Spreewald werden Preisanstiege von je 1,2 Prozent jährlich erwartet. Im Wetteraukreis (Hessen) und im Landkreis Märkisch-Oderland (Brandenburg) dürften es 1,1 Prozent sein.

Diese Städte entwickeln sich besonders dynamisch
Zu den Großstädten mit besonders dynamischer Preisentwicklung zählen laut Postbank neben Leipzig auch Dresden, Erfurt, Ludwigshafen, Potsdam, Bonn, Osnabrück, Fürth, Oldenburg und Heilbronn. Und selbst in Regionen mit ohnehin schon sehr hohen Preisen dürfte es weiter nach oben gehen – wenn auch moderater. Für München werden reale Preissteigerungen von 0,39 Prozent jährlich erwartet. Das liegt leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Anders sieht es auf Sylt im Kreis Nordfriesland aus: Dort soll der jährliche Anstieg bei 1,1 Prozent liegen – deutlich über dem Durchschnitt.

Rückgänge vor allem in Ostdeutschland
Es gibt aber auch Städte und Landkreise, in denen die Preise langfristig sinken könnten – insbesondere im Osten. Für Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt wird ein jährlicher Preisrückgang von 1,26 Prozent erwartet. Im Vogtlandkreis (Sachsen) sollen es 1,21 Prozent sein, im Altenburger Land (Thüringen) 1,14 Prozent. Auch im Landkreis Spree-Neiße (Brandenburg), im Landkreis Greiz (Thüringen), im Erzgebirgskreis (Sachsen), im Salzlandkreis sowie im Landkreis Mansfeld-Südharz (beide Sachsen-Anhalt) rechnet man mit Rückgängen um rund 1 Prozent jährlich.

Auch im Westen gibt es Regionen mit rückläufigen Preisen, wenn auch nicht so stark. Im Landkreis Goslar (Niedersachsen) erwartet die Studie einen Rückgang um 0,44 Prozent jährlich, in Holzminden minus 0,35 Prozent, im bayerischen Landkreis Wunsiedel minus 0,3 Prozent. In Nordrhein-Westfalen sind der Märkische Kreis (minus 0,27 Prozent) und der Ennepe-Ruhr-Kreis (minus 0,24 Prozent) betroffen. Postbank-Manager Beermann ergänzt: „Unsere Prognosen zeigen Durchschnittswerte für ganze Regionen – im Einzelfall können die Preise je nach Lage, Anbindung und Ausstattung stark abweichen.“


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